Die Inkasso-Abzocke funktioniert immer noch

Die Inkasso-Abzocke funktioniert immer noch

Die Branche der Trickbetrüger funktioniert immer noch, trotz der vielen Mahnungen in Verbrauchersendungen im Fernsehen und den vielen Hinweisen von den Verbraucherzentralen.


                      Inkasso-Betrüger machen Kasse
                         Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

Nicht nur Privatpersonen bekommen Zahlungsaufforderungen für nicht erbrachte Leistungen, auch Selbständige und Unternehmen werden gerne zur Kasse gebeten. Es gibt unterschiedliche Macharten, wie an die sensiblen Daten und an den Inhalt der Geldbörse versucht wird heranzukommen.

Der Trick mit der Ähnlichkeit

Kommt Post von der eigenen Kreditkartenfirma, der Hausbank, PayPal oder einem Gewerbeamt, dann schaut man unwillkürlich näher hin, es könnte ja eine wichtige Mitteilung sein. Unser Gehirn beginnt beim ersten Eindruck mit vorhandenen Daten, die wir abgespeichert haben. Wenn die Betrüger es schaffen, eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem Original herzustellen, dann scheint es auf den ersten Blick zu stimmen. Nur bei näherer Betrachtung wird auffallen, dass es im Detail nicht übereinstimmt.

Öffnen des Dateianhanges

Spätestens an dieser Stelle sollte jeder gewarnt sein, es nicht zu öffnen. Keine Bank, kein Kreditinstitut und keine Behörde verschicken solche Mitteilungen auf diesem Weg. Es ist ein Geschäft mit der Angst. Ich selbst habe in den vergangenen Jahren mehrfach solche Mails erhalten und kennen das Gefühl, am liebsten sofort nachsehen zu wollen, um was denn nun geht. Ein Anruf bei dem Original klärt ganz schnell, dass es sich fast immer um einen Betrug handelt. Oder googlen mit diesen 3 Worten: „Erfahrungen mit XXX“. Dann braucht man sich nur die bereits vorhandenen Erfahrungsberichte durchlesen und weiß sofort, welche Masche dahinter steckt.

Die Zahlungs-Aufforderung

Die Schreiben beinhalten eine „Bestätigung“,  meist mit einer Auftragsnummer versehen und einem Datum. Dies soll Seriosität suggerieren. Mischt an solch einem Verfahren auch noch ein Rechtsanwalt mit, dann liest sich der Text sehr sachlich, scheinbar juristisch korrekt. Bereits mehrere dieser Abmahnanwälte und Inkasso-Unternehmen sind angeklagt und verurteilt worden. Nur weil auf einem Briefkopf Anwaltskanzlei draufsteht, muss noch lange nicht ein seriöser Jurist dahinterstecken. Da solche Briefe immer massenweise verschickt werden, hilft auch das Netz mit Erfahrungen weiter.

Die Hilfe der Verbraucherzentralen

Es ist in fast allen Fällen überhaupt nicht erforderlich, den eigenen Anwalt einzuschalten, dass kostet nur unnütz Geld. Die Verbraucherzentralen aller Bundesländer machen auch in diesem Bereich einen erstklassigen Job und helfen kostenfrei weiter. Es gibt dort Bedienungsanleitungen zum richtigen Verhalten und viele Musterbriefe.

Der Bundesverband der Verbraucherzentrale gibt eine Gesamtübersicht, auch die Anschriften mit allen Kontaktdaten der Verbraucherzentralen der Länder. Hier der Link dorthin: http://www.vzbv.de/

Roland Börck